Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne esse, koche und backe.
Und jetzt möchte ich euch einen kleinen Einblick geben, was ich hier in Odessa so esse und wie ich die ukrainische Küche so finde.
Da wie immer Bilder mehr sagen als tausend Worte möchte ich euch natürlich den Anblick der Mahlzeiten hier nicht verwähren.
Zunächst möchte ich bemerken, dass ich gerade in der Prüfungsphase in meinem letzten Schuljahr..nun, ja nicht gerade gesund gegessen habe. Viel Süßigkeiten und irgendwas schnell essen, damit man keine Zeit zum Lernen verliert.
Nun, als ich dann hierher kam, folgte eine Nahrungsumstellung.
Hier wird so gut wie immer frisch gekocht. Es gibt viel Gemüse und ich esse mindestens 3x die Woche Suppe.
In Deutschland habe ich vielleicht einmal im Monat eine Suppe gegessen. Und hier sind Suppen sehr präsent.
Deswegen habe ich die Überschrift auch so genannt, wie ich sie genannt habe.
Besonders eine Suppe darf hier nie fehlen:
Borschsch.
Borschsch besteht aus: Kartoffeln, Rote Beete, Hühnerfleisch (manchmal), Weißkraut, Zwiebeln, Möhren und natürlich Schmetana.
Schmetana gehört in der Ukraine zu fast jeder herzhaften Mahlzeit dazu.
Mir schmeckt Borschsch sehr gut. Ich bin aber auch ein Suppenfreund.
Als nächstes ist noch zu bemerken, dass ich hier sehr wenig Fleisch esse.
Das hat 2 Gründe:
Fleisch ist hier nicht von der "besten" Qualität und Fleisch ist teuer.
Also in Deutschland habe ich immer viel Fleisch gegessen, aber hier esse ich maximal 3x die Woche eine Portion Fleisch.
Unsere Chefin Nicole hat uns aber davon abgeraten, Fleisch zu kaufen.
Von dem Fleisch hier kann man dezente Magenverstimmungen bekommen, das wissen Lea und ich jetzt.
Im Supermarkt ist die Hygiene wenigstens so ähnlich wie in Deutschland.
Aber auf dem Bazar.....
An einem heißen Herbsttag (30°) begleitete ich meine Kollegin mal zum Bazar.
Dort sah ich in allem Ernst. Rohes Fleisch unverpackt auf einem Holztisch stehen. Natürlich ebenfalls ohne Kühlung.
Um das Fleisch herum und auf dem Fleisch drauf waren dezent viele Fliegen und Wespen, die der Verkäufer mit einer Fliegenklatsche verscheuchen wollte.
Als dann eine Babuschka dieses Fleisch auch noch kaufen wollte, ist mir etwas schlecht geworden.
Da kamen dann meine deutschen Hygienevorstellungen doch in mir hoch.
Mittags (also bei uns in den Zentren um 3) esse ich in den Tageszentren mit. Und Zuhause koche ich für Lea und mich oft Haferflockensuppe zum Frühstück oder wir essen Brot.
Und abends essen wir hauptsächlich Gemüse und Obst.
Also z.B. Bratkartoffeln mit Möhren oder Omlett mit Paprika ist so unser Standard-Essen.
Um nicht ganz so gesund zu wirken...
Natürlich kaufen wir auch Süßigkeiten.
Ist ja keine Mama mehr da, die einen ermahnt, nicht so viel Süßes zu essen. :D
Es gibt hier die gleichen Süßigkeiten zu kaufen, wie bei uns.
Nur noch viel mehr.
Es gibt irgendwelche arabischen Süßigkeiten mit Nüssen innendrin. Eine wahre Geschmacksexplosion.
Sehr beliebt sind hier auch Sonnenblumenkerne. Und die Waffeln hier sind super lecker.
Auch über die ukrainische Schokolade weiß ich nur positives zu sagen. :D
Um ehrlich zu sein, schmeckt das Wasser hier chlorhaltig. Keine Ahnung warum, aber es ist so.
In Deutschland werden die Lebensmittel schon mehr überprüft.
Warum wir fast gezwungen sind, gesund zu essen?
Alle Dinge, die verpackt und verschweißt sind, sind so gut wie ungenießbar.
Diese Erfahrungen mussten wir leider machen.
Aus deutscher Gewohnheit kauften wir eine Tiefkühlpizza. Man holt sie aus den Ofen, beißt genüsslich rein und dann...dann...
schmeckt es einfach nur nach Pappe. Pure Pappe.
Das gleiche erlebten wir mit Fischstäbchen.
Und selbst Reis, den wir vor dem Verzehr anrochen, war ungenießbar für uns.
Nun da, jetzt werden wir in der Ukraine erzogen, uns gesund zu ernähren. :D
Grundnahrungsmittel sind für uns schon sehr günstig hier.
Und auch Restaurantbesuche sind verglichen mit Deutschland sehr sehr sehr viel billiger.
Aber man muss dabei auch bedenken, dass viele Ukrainer nur ein kleines Gehalt bekommen.
Es gibt hier übrigens ganz viele Marken, die es auch in Deutschland gibt. Selbst deutschen Kaffee. Zum Glück für mich. :D
Und auch McDonald`s kann man in Odessa finden.
Restaurants und Cafes gibt es an jeder Ecke.
Und einen Dönerersatz habe ich auch schon gefunden, er nennt sich: Schaurma.
Backen können die Ukrainer auch sehr gut.
Schon öfter habe ich bei typischen ukrainischer oder auch russischen Kuchen mitgeholfen beim Backen.
Und Brötchen schmecken hier auch richtig richtig lecker.
Wenn ich in Petrovka bin, hole ich mir immer Buloschki mit Zimt oder Apfelfüllung.
Und auch zu Borschsch gibt es traditionell immer süße Minibrötchen.
Außerdem schmecken die Früche und das Gemüse hier tausendmal besser als bei uns.
Und sie kommen mir auch weniger behandelt vor.
Ist aber auch logisch, denn es sind meist heimische Produkte und werden selten importiert.
Also es interessiert euch bestimmt, wie das Einkaufen hier so ist.
Grundsätzlich kann man sagen, dass es ähnlich wie in Deutschland ist.
Nur eben die Geschwindigkeit des Abkassierens von einer Kassiererin ist ungefähr um die Hälfte gedrosselt, im Vergleich zu Deutschland. So ein Abkassiervorgang kann schon etwas dauern.
Und mit großen Scheinen zu bezahlen, kann auch sehr unfreundlich aufgenommen werden. Mehl, Nudeln und Reis kann man sich selber abfüllen. Es gibt viele internationale Produkte.
Duschbad, Kosmetiksachen, Shampoo ist gleich teuer oder teuerer als in Deutschland.
Meistens kommt coole Musik im Einkaufszentrum. Es gibt Aquarien, wo man sich seinen Fisch direkt mitnehmen kann.
Hier ein paar Eindrücke:
Einen kompletten Kulturschock bekamen wir allerdings als wir in ein ukrainisches Schuhgescgäft gingen.
Uns war zwar bewusst, dass ukrainische Frauen sich extravaganter und weiblicher kleiden als deutsche Frauen, aber das?
So nun seid ihr im Bilde über Essen und Einkaufen in der Ukraine.
Hoffe ihr fandet den Beitrag auch etwas interessant.
Bis bald!
Eure Christin <3